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Frauenunion in St. Blasien

26.08.2016

Geschichtliches und Kunstgenuss

Im Sommerprogramm "Unsere Heimat" der CDU Frauen des Kreisverbandes Waldshut -Tiengen stand ein Besuch der Stadt St. Blasien auf dem Fahrplan. Nicole Boecker, Leiterin der Frauenunion, konnte für die Stadtführung den Stadtrat und Bürgermeisterstellvertreter Thomas Mutter gewinnen. Mit von der Partie waren neben Gästen auch Florian Girgis, Vorsitzender des CDU Stadtverbandes. Bei sommerlichen Temperaturen inszenierte Thomas Mutter die Führung durch die Kernstadt als kurzweilige und interessante Wissens - Rallye rund um die Stadtgeschichte. Er begann die erste Fragerunde mit dem Figurenbrunnen vor dem Dom. Stellt diese Statue tatsächlich den Heiligen Blasius dar, Patron und Namensgeber der Stadt? Eifrig fachsimpelten die Anwesenden über die Insignien der Figur. Erinnern doch zwei gekreuzte Kerzen an den Bischof Blasius aus Sebaste, der heutigen Türkei. Der Heilige Blasius wird unter anderem bei Halsleiden angerufen und gehört zu den 14 Nothelfern. Um 316 erlitt er in der heutigen Türkei sein Martyrium aufgrund der damaligen römischen Christenverfolgung. Er wurde enthauptet. Eindrücklich erinnert an dieses Martyrium des Heiligen die Skulptur des muslimischen Künstlers Iskender Yediler im Kurpark. (siehe Bild) Der liegende Kopf mahnt zu Toleranz und friedlichem Miteinander.

Die Geschichte der Stadt ist aber ebenso seit mehr als tausend Jahren engstens mit dem Benediktinerkloster verbunden. Das Kloster gehörte seit dem Mittelalter zu einer der wichtigsten Abteien in ganz Süddeutschland. Unter Fürstabt Martin Gerbert erlebte es im 18. Jahrhundert einen eindrucksvollen architektonischen Höhepunkt durch den Bau der Kuppelkirche, die zur drittgrößten ihrer Art in Europa gehört. 1807 wurden im Rahmen der Säkularisierung die Mönche aus St. Blasien vertrieben. Der neue Großherzog von Baden, Friedrich I, ließ zu der Zeit prüfen, ob es nicht sinnvoller wäre, den teuren Dom abzureißen! Dazu kam es glücklicherweise nicht. Die Klostergebäude wurden danach als eine der ersten Maschinenfabriken Deutschlands für Spinnereimaschinen genutzt. Außerdem entstanden Unternehmen für Handfeuerwaffen, Münzprägemaschinen und eine Baumwollspinnerei.

Heute beherbergen die Gebäude das Rathaus, sowie eines der kleinsten und höchstgelegenen Amtsgerichte Deutschlands und das "Haus des Gastes". Im letzteren waren in der 1000 - jährigen Geschichte des Klosters alle erdenkliche Handwerks- und Berufsgruppen untergebracht. Mit Ausnahme von einem Gewerbe. Mit dieser Rätselfrage im Gepäck, führte Stadtrat Thomas Mutter die Besuchergruppe zum "neuen Teil St. Blasiens" mit seinem ehemals berühmten Kurhaus. Bis nach dem 1. Weltkrieg weilten hier Berühmtheiten aus der ganzen Welt um hier von ihren Leiden zu genesen. Die Roosevelts, der Zarenprinz Romanow aus St. Petersburg, der Großherzog von Luxemburg, die Schriftsteller Stefan Zwei, Heinrich Mann und Maxim Gorki, um nur einige zu nennen, besuchten das damals sehr mondäne St. Blasien.
Auch heute gilt die Stadt als wichtiger Kurort.

Dem Spaziergang durch die Stadtgeschichte schloss sich ein wunderbarer Musikgenuss im Rahmen der internationalen Domkonzerte an. Das Chor- und Orgelkonzert mit den Singknaben der Kathedrale St. Ursen begeisterte restlos.


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