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Auch für Kannibalen steht der Mensch im Mittelpunkt

18.11.2014

Pater Dr. Hermann-Josef Zoche zum Thema „Jesus und die Marktwirtschaft“

Sowohl das von der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung gewählte Thema „Jesus und die Marktwirtschaft“ als auch der für klare Botschaften bekannte Referent Pater Dr. Hermann-Josef Zoche, versprachen einen spannenden Abend. Für die überaus zahlreichen Besucher, die der MIT-Vorsitzende Rainer Eschbach im EDEKA-Markt Schulz in Dogern begrüßen konnte, wurden es denn auch zwei überaus interessante Stunden, die weit über die Veranstaltung hinaus Gesprächsstoff liefern dürften.

Pater Zoche, seit 23 Jahren Pfarrer in Waldkirch, aber auch bundesweit und international renommierter Buchautor und Teilnehmer an prominent besetzen Symposien, ließ keinen Augenblick Langeweile aufkommen. Das lag einerseits an zum Schmunzeln anregenden Metaphern wie „Die Parole „bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“ ist eine hohle Phrase, denn auch für Kannibalen steht der Mensch im Mittelpunkt“, vor allem aber an seiner scharfsinnigen Analyse marktwirtschaftlicher Mechanismen und der mit ihnen eng korrespondierenden menschlichen Verhaltensweisen („Es geht um das, was der andere hat“).

Zoche, der eindringlich dazu riet, wieder verstärkt nach Werten zu fragen, vertrat die grundsätzliche These, dass die Faktoren Geld und menschliches Glück keineswegs parallel liefen, die Wirtschaft zunehmend Besitz von den Menschen ergreife, rein wirtschaftliches Denken den Menschen aber das echte Glück nehme. Nicht der Konsum, nicht die Marktwirtschaft führten zum Glück, sondern die „Balance der unterschiedlichen Gegebenheiten“, was freilich einen schmalen Grat für Zufriedenheit bedeute.

Der Redner, der zur Illustration seiner Thesen mehrfach zu Gleichnissen aus der Botschaft Jesu in den Evangelien griff, endete, ohne in den Duktus eines Religionsvortrages zu verfallen, in einem christlich-philosophischen Exkurs. So mit der Aussage „Wahre Freude heiß Teilhabe an der Freude der Engel“ oder Zoches überraschende Antwort auf die Frage, warum Gott den Menschen erschaffen hat: „Weil er Mensch werden wollte“.

Was für ein gelungener Einstieg in die Advents- und Weihnachtszeit, zuvor aber auch in eine kurze Diskussion.


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