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CDU-Abgeordnete zu Besuch bei der AOK

07.11.2014

„Wir steuern sehenden Auges in eine ärztliche Versorgungskrise“

„40 Prozent der Hausärzte im Landkreis Waldshut sind 60 Jahre oder älter“, skizzierte AOK-Geschäftsführer Dietmar Wieland ein besorgniserregendes Bild. „Wenn diese Ärzte innerhalb der nächsten fünf Jahre in Ruhestand gehen, werden die meisten Praxen geschlossen. Wir steuern sehenden Auges in eine ärztliche Versorgungskrise, wenn nicht bald etwas passiert. Bei den Fachärzten sieht es nicht besser aus!“ Wie die anderen Abgeordneten sprach sich Gabriele Schmidt für eine konzertierte Aktion aus seitens der Gesundheitsinstitutionen und der Politik, um weitere Anreize für den Nachwuchs in der ländlichen Region zu setzen.

„Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz haben wir 2011 eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Attraktivität des Arztberufs im ländlichen Raum zu stärken“, betonte der Bundestagsabgeordnete Thomas Dörflinger. Die Kassenärztliche Vereinigung müsse diese Maßnahmen aber auch nutzen, so Dörflinger weiter, der außerdem darüber informierte, dass er die Kassenärztliche Vereinigung zur ambulanten Versorgung mit Hautärzten im Landkreis Waldshut angeschrieben habe. Einig waren sich Abgeordnete und AOK-Chefs darüber, dass das Thema zeitnah auf die Tagesordnung der regionalen Gesundheitskonferenzen muss. Wieland kündigte an, dies in einem Brief an Landrat Martin Kistler anzustoßen.

Sorge bereitet AOK-Geschäftsführer Wieland auch die notärztliche Versorgung in Landkreis, denn einzelne Notarztstandorte haben große Probleme, die Rund-um-die-Uhr-Versorgung sicherzustellen. Hier sei der Bereichsausschuss in konstruktiven Gesprächen mit dem Spital Waldshut, denn es gelte eine vernünftige Lösung für die Notarztversorgung zu finden. Optimal wäre eine Win-Win-Situation zwischen intensiverer Versorgung der stationären Patienten mit der Sicherstellung der Notarztversorgung.

In dem Zusammenhang erkundigte sich Schreiner auch nach der notärztlichen Versorgung im Jestetter Zipfel. Wieland versicherte, dass durch die Einrichtung der Rettungswache in Dettighofen, die mit einem Notarzt an 365 Tagen rund-um-die-Uhr besetzt ist, eine gute Versorgung nicht nur des Jestetter Zipfels, sondern auch des Klettgaus sichergestellt sei.

Ganz allgemein habe sich die Versorgungssituation im Rettungs-dienst im Landkreis Waldshut durch die Einrichtung von drei zusätzlichen Tag-Rettungswachen in Ühlingen-Birkendorf, Laufenburg und Wehr noch mal erheblich verbessert. Die Abgeordneten begrüßten die entsprechenden Beschlüsse des Bereichsausschusses nachdrücklich.

Eine qualitative Verbesserung könnte dazu noch erreicht werden, wenn die Alpine Air Ambulance (AAA) aus Birsfelden wie die REGA bei Notfällen und bei Verlegungsflügen immer als nächst erreichba-res Rettungsmittel alarmiert werden könnte. Bei Anflügen der zugelassenen Helikopter der REGA aus Basel und Zürich käme es aufgrund der Entfernung leider immer wieder zu zeitlichen Verzögerun-gen. 

Diesem Zulassungsantrag der AAA hat das Innenministerium bisher nicht zugestimmt. Der Landtagsabgeordnete Felix Schreiner sagte zu, das Thema im Sozialausschuss der Landesregierung bei nächs-ter Gelegenheit anzusprechen.

von links: Gabriele Schmidt (MdB), Thomas Dörflinger (MdB) und Felix Schreiner (MdL) mit den AOK Geschäftsführern Dietmar Wieland und Uwe Daltoe
von links: Gabriele Schmidt (MdB), Thomas Dörflinger (MdB) und Felix Schreiner (MdL) mit den AOK Geschäftsführern Dietmar Wieland und Uwe Daltoe

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