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Felix Schreiner macht der Bahn Beine

25.11.2013

Artikel im Südkurier zur Situation auf der Hochrheinstrecke

von Matthias Biehler (25. November 2013)

Waldshut - Mussten die Fahrgäste der Hochrheinbahn vor kurzem noch monatelang Schienenersatzverkehr ertragen, sorgte jetzt eine Pannenserie für mehrere Verspätungen. Zeitweise sei nahezu jeder zweite Zug zu spät gekommen.

Feierstunden und Festakte gab es entlang der Bahnverbindung zwischen Basel und Konstanz in den vergangenen Monaten einige, galt es doch, das 150-jährige Bestehen der Eisenbahnlinie zu feiern – und den Abschluss der Elektrifizierung eines Teilstücks zwischen Erzingen und Schaffhausen.

Pendler wollen nichts als normalen Service

Doch kaum waren die Feiern vorbei, begann die Katerstimmung bei den Fahrgästen. Mussten die Kunden zuvor monatelang Schienenersatzverkehr per Bus ertragen, häuften sich anschließend die Verspätungen auf der Schiene. Und das so heftig, dass sogar die Politik reagierte. Bundes- und Landtagsabgeordnete haben nachgehakt. „Das Land zahlt doch viel Geld für den Regionalverkehr. Da muss jetzt tatsächlich etwas passieren“, verliert der CDU-Landtagsabgeordnete Felix Schreiner allmählich die Geduld.

„Wir können uns nur entschuldigen“, formuliert Eckart Fricke, DB-Konzernbevollmächtigter für Baden-Württemberg, die Position der Bahn. Die Betriebsqualität zwischen Basel und Singen sei nach der Wiedereröffnung der Strecke am 5. Oktober schlicht unbefriedigend, bekannte er. Nach der Landtagsanfrage des Parlamentariers ist er aus Stuttgart nach Schaffhausen geeilt, um die Pannenserie aufzuarbeiten und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gemeinsam mit dem DB-Grenzstrecken-Experten Jürgen Lange, so wie DB-Regio-Sprecher Frank Buermeyer und Udo Becker von DB Netz zu erläutern.

Eine ganze Pannenserie sei für die Verspätungen nach der Inbetriebnahme des neuen Doppelspurabschnitts zwischen Schaffhausen und Erzingen ab 6. Oktober verantwortlich gewesen, so die Bahnverantwortlichen. Zeitweise sei nahezu jeder zweite Zug zu spät gekommen. „Liegen wir bei der Pünktlichkeit normalerweise bei über 96 Prozent, sank die Haltepünktlichkeit im Oktober auf durchschnittlich 88 Prozent“, bilanziert Strecken-Experte Lange. Nicht nur Fahrzeugstörungen machten Probleme, auch notwendige Restarbeiten nach dem Doppelspurausbau hätten zu Geschwindigkeitsbeschränkungen an mehreren Stellen geführt.

Signale seien für die Lokführer schlecht zu sehen gewesen, und eine fehlende Leitplanke an der parallel zu den Gleisen verlaufenden Straße bei Neukirch musste gebaut werden. Dazu seien noch externe Ereignisse gekommen, die die Bahn nicht beeinflussen könne.

Wer zu spät kommt, hat keine Chance.

Betroffen von den nun angekündigten Änderungen sind auch Reisende in Erzingen, weil der Übergang im Bahnhof künftig vorzeitig geschlossen wird, um dem Interregio-Express Vorfahrt einzuräumen. „Die Fahrgäste müssen drei Minuten früher aufs richtige Gleis“, so Lange. Wer zu spät kommt, hat keine Chance mehr. „Durch einen zusätzlichen Fahrkartenautomat und neue Fahrradständer versuchen wir, dieses Manko für unsere Kunden auszugleichen.“

Jetzt setzt die Bahn auch auf neues Material. Nach dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember ersetzen Elektrotriebzüge der Baureihe ET 426 die zuletzt immer störungsanfälligeren Dieseltriebwagen.


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