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So hoher Besuch kommt selten in unsere Kleinstadt. 1994 war Angela Merkel als Ministerin für Frauen und Jugend schon einmal bei uns und 2004 wieder als Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Ihre herausgehobene Stellung und die brennenden Fragen zur Kernenergie hatten viele Menschen angelockt, aber „nur“ 1400 konnte Zugang gewährt werden. Viele mussten wegen Überfüllung draußen bleiben. Daher war auch nur für 200 geladene Besucher in einem abgesperrten Bereich gestuhlt, die Mehrheit musste in drangvoller Enge stehen. Wir 35 freiwillige CDU-Saalordner hatten alle Mühe, die Besucher zu leiten und die meisten auf die Stehplätze zu verweisen.

Eine 100-köpfiges Polizeiaufgebot hatte zuvor die Halle in Beschlag genommen, bewacht und ihr Inneres mit Spürhunden und Spiegeln auf Sprengstoff und Waffen kontrolliert. Ach, waren das noch Zeiten, als Bundeskanzler Kiesinger seinen Wahlkreis besuchte! Uns Saalordnern wurde erst hinterher bewusst, wie sinnvoll durchdacht heutzutage die kostspieligen Sicherheitsmaßnahmen für unsere Politprominenz sind, als bekannt wurde, dass ein Besucher mit einem stehenden Messer am Eingang abgefangen werden konnte.
Fast pünktlich betrat eine kleine Bundeskanzlerin im dunklen Hosenanzug durch eine hohle Gasse von Gästen unter Applaus den Saal, gefolgt von unserem baumlangen Landtagskandidaten Felix Schreiner, von Landtags-kandidat Klaus Schüle, von OB Martin Albers, Generalsekretär Thomas Strobl sowie Lanrat Tilman Bollacher.
Schreiner hielt die Begrüßungsansprache und warb um das Vertrauen bei der bevorstehenden Landtagswahl. Thomas Strobl ließ die Anwesenden zunächst in einer Schweigeminute der Erdbeben- und Tsunamiopfer in Japan gedenken. Dann warb er mit einer kämpferischen, nicht unpolemischen Wahlkampfrede um das Vertrauen für das bürgerliche Lager, für Ministerpräsident Stefan Mappus.
Auch Merkels Rede stand unter dem Zeichen der japanischen Katastrophe. Sie fand den richtigen Ton in schwierigen Zeiten. Störende Zwischenrufer („Abschalten!“) stellte sie rasch ruhig („Ich komme gleich darauf!“). „Was müssen wir aus der Katastrophe in Japan lernen“, frug sie und verteidigte ihr Moratorium, das die einstweilige Abschaltung von sieben älteren Kernkraftwerken umfasst. Sie sei auf einer Linie mit EU-Kommisar Günther Oettinger, der eine Überprüfung aller europäischer KKW verlangt habe.
Im Lichte der Ereignisse in Japan müssten wir überlegen, wie wir schneller das Zeitalter der erneuerbaren Energien erreichen, wie wir die Brücke der Brücken-technologie Kernkraft kürzer machen können. Sie lehne es allerdings ab, die sich auftuende Stromlücke durch Importe von Kernenergiestrom aufzufüllen.
Mit den Grünen ging sie hart ins Gericht, da diese durch Proteste vor Ort ihre eigenen Bundestagsbeschlüsse konterkariere. Wer es ernst meine mit den erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne, dürfe neue Stromtrassen und Pumpspeicherwerke nicht bekämpfen.
Sie lobte Baden-Württemberg als das Vorzeigeland der Bundesrepublik mit seinem kreativen Mittelstand und seiner Erfolgen auf dem Bildungssektor und verglich es mit dem SPD-geführten Land Rheinland-Pfalz, das unter ähnlichen Verhältnissen auf allen Gebieten, so z.B. in Sachen Bildung und Wirtschaft weit dahinter rangiere. Damit das auch in Zukunft so bleibe, empfahl sie ihren Zuhörern, der CDU mit Felix Schreiner die Stimme zu geben und für ihn zu werben.
Bundestagsabgeordneter Thomas Dörflinger beschloss die Veranstaltung. Er wünschte Felix Schreiner viel Erfolg.
Zum Abschluss trug sich Angela Merkel in das eigens für sie neu angelegte Goldene Buch der Stadt ein. Felix Schreiner überreichte ihr eine Torte mit dem Wappen des Landkreises Waldshut. Da sich die Kanzlerin anschließend auf den Weg zum nächsten Wahltermin nach Offenburg machte, schenkte sie die Torte kurzerhand einem Kindergarten in Waldshut.


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